Irmgard Knef – «Glöckchen hier – Glöckchen da»

Das etwas andere Weihnachtsprogramm am 7. Dezember im La Cappella

Irmgard Knef und Weihnachten: das passt zusammen wie die Chilischote in den Pfefferkuchen. Verschärfte An- und Einsichten einer alten Berlinerin über Weihnachten und die Vorfreude auf das Fest der Liebe.

 

Sorella non grata

Irmgard Knef ist die zehn Minuten jüngere Zwillingsschwester von Hildegard Knef. Nach einer gemeinsamen Jugend in Berlin, einer kurzen gemeinsamen Zeit als Kinderstars trennen sich nach dem Krieg die Wege der Schwestern. Mit dem Auftauchen der jüngeren und erfolgreichen Kessler-Zwillinge scheint eine weitere gemeinsame Karriere als Showzwilling wenig Aussicht auf Erfolg zu haben und so entschliesst sich Hildegard Knef 1948 für eine Solokarriere, verlässt mit Deutschland auch ihre Schwester und versucht ihr Glück in Hollywood. Der Kontakt zwischen den Schwestern bricht ab.

Irmgard bleibt in Berlin und versucht – vielseitig wie Hildegard – ihr Glück als Schauspielerin, Sängerin, Tänzerin und Schriftstellerin. Irmgards Leben spielt sich nicht in mondänen Kreisen ab, sondern in Berliner Hinterhöfen und in der Glitzerwelt des halbseidenen Showbiz. Sie arbeitete als Eintänzerin, Bordunterhalterin, Filmkleindarstellerin und Sprecherin bei der Deutschen Bundespost. Zudem engagiert sie sich für die Gebeutelten und Zukurzgekommenen der Gesellschaft, schreibt Autobiographisches und gründet eine Selbsthilfegruppe, den Verein «Sorella non grata e.V.» für Schwestern im Schatten berühmter Persönlichkeiten.

Kurz bevor es mit der erfolgreichen Schwester bergab ging, – Hildegard starb 2002 –, fand die verkannte, verleugnete und vergessene Schwester 1999 endlich den Weg auf die Bühne. Zwar erreichte sie weder den Broadway noch Hollywood, doch immerhin eroberte sie die Kleinkunstbühnen im deutschsprachigen Raum. Bereits mit ihrem ersten Programm «Ich, Irmgard Knef – Auferstanden aus Ruin» überzeugte sie Publikum und Kritik. Nur ihre Schwester nicht, die meinte bloss: «Nein, ich habe diese Show nicht gesehen».

Skurrile Weihnachten

Hilde ist vermutlich die Einzige, die noch nie eine Irmgard Knef Show gesehen hat, ist die rüstige «Komödiantin der alten Schule» doch unermüdlich unterwegs auf den Bühnen Europas. Bevor sie mit ihrem neuen Programm «Noch da! 100 Jahr, blondes Haar» ab Januar 2025 wieder auf Tournee geht – und hoffentlich auch in Bern halt macht – beglückt sie uns mit einer Weihnachtsshow. Ob in Bethlehem oder in Berlin-Kreuzberg, ob im Stall oder im Hinterhof: der süffisanten Grand Dame des Chanson-Kabaretts geht der Zündstoff nicht aus, mit der man Christbaumkerzen zum Brennen bringt. Mit coolen Songs, frechen Sprüchen und skurrilen Geschichten die das Leben im Advent so schreibt. Wer wie Irmgard Knef dann auch noch – trotz ständigem Glöckchengeklingel – den musikalischen Kompass halten kann und weiterhin jazzt, groovt und swingt, dem kann kein vorweihnachtlicher Stress das Musizieren vermiesen!

Alles nur Fake!

Alles erstunken und erlogen! Hildegard Knef hatte gar keine Zwillingsschwester. Hinter der Bühnenerscheinung der alten Dame steckt ein Mann. Irmgard ist ein theatralisches, dramatisches Fantasieprodukt von Ulrich Michael Heissig. Der 59-jährige Regisseur und Autor aus Baden-Württemberg tourt seit einem Vierteljahrhundert sehr erfolgreich durch das gesamte deutschsprachige Mitteleuropa. Er war Gast an vielen Schauspielhäusern, fast allen namhaften und traditionsreichen Kabarett-Theatern, Kleinkunstbühnen, Satirefestivals, an Bord auf edlen Kreuzfahrtschiffen und in zahlreichen Funk- und Fernsehformaten. Zudem erhielt Heissig für seine Irmgard zweier Kabarett-Preise, wird vom Feuilleton gefeiert und von Kollegen und Publikum geschätzt und geliebt. Auch die Berner lieben ihn und seine Figur Irmgard Knef, ist er doch im La Cappella Stammgast und mit fast jedem seiner Programm zu uns gekommen.


Irmgard Knef – Glöckchen hier – Glöckchen da.

Das etwas andere Weihnachtsprogramm

Samstag, 7. Dezember 2024
20 Uhr, La Cappella

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