Zwei blaue Engel erscheinen in der Villa Bernau

Heiligabend mit hab queer bern

Am 24. Dezember verwöhnt dich der Verein hab queer bern mit einem Festmenü und zwei tratschenden Engeln aus dem Berlin der 20er-Jahre. Schlemmen und dazu eine vergnügliche Zeitreise machen mit frechen Sprüchen und Liedern von Claire Waldoff, Marlene Dietrich und Zarah Leander. Ein frivol-fröhlicher Abend, der bestimmt nicht langweilig-heilig wird.

Leicht abgeänderte Bibeltext: «In jener Gegend lagerten Queers in einer Villa in Wabern und hielten Nachtwache bei ihrer Community. Da trat der Engel der Herrin zu ihnen und der Glanz der Herrin umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine grosse Freude, die dem ganzen queeren Volk zuteilwerden soll: Heute werden euch zwei blaue Engel erscheinen.»

Die Blauen Engel

Wenn sich die Mannen* und Frauen* des Vereins hab queer bern am 24. Dezember an feinen Speisen und Champagner laben, sich fröhlich unterhalten und das vergangen Jahr passieren lassen, werden sie nach dem Hauptgang von zwei Engeln besucht werden. Es sind Erna und Lola. Sie kommen aus einer längst vergangenen Zeit zu uns: Berlin 1929. Alles könnte so schön sein: Der Krieg ist vorbei, die Frauen haben sich das Wahlrecht erkämpft und dürfen endlich Röcke und Haare kurz tragen und das Telefon ist auch erfunden. Die beiden Tratsch-Tanten erzählen unzählige Episoden aus ihrem Leben und philosophieren über die wirklich wichtigen Dinge des Lebens: Problemzonen zum Beispiel … oder den Zusammenhang zwischen Schönheitsoperationen und der unanständigen Lust der Männer … die Vorteile eines Zweitwohnsitzes in der Sahara … und über ihre eigenen und Männer ganz allgemein. Sie können zwar nicht alle Probleme lösen, aber eines wissen sie mit Bestimmtheit: Einkaufen hilft immer! Beim Tratschen stimmen sie zwischendurch immer wieder ein Lied an. Sie singen Klassiker von Claire Waldoff über Marlene Dietrich bis Zarah Leander. Eine unterhaltsame Zeitreise in eine Zeit, die gerne als golden bezeichnet wird.

Hinter den Blauen Engel stecken die Chorleiterinnen Martina Felber und Therese Stuber-Bachofner. Beider leben im Liebefeld sind verheiratet – nicht miteinander – und haben Kinder. «Im Alltag sind wir zwar nicht immer Engel – und nur ganz selten blau – auf der Bühne jedoch geniessen wir es, in die Rollen von Lola und Erna zu schlüpfen». Die beiden Frauen hatten ihre schicksalhafte Begegnung vor fünf Jahren. «An einem Nachbarschaftsfest haben wir schnell festgestellt, dass wir nicht nur beide gerne feiern, sondern auch sonst viele Gemeinsamkeiten haben, z. B. beide Sängerinnen sind und Schauspiel, Improvisation und Wortwitz lieben! Dies wollten wir in einem gemeinsamen Projekt vereinen, wälzten Musik- und Geschichtsbücher und stellten ein Programm zusammen. Als Lola und Erna ziehen wir seither durch die Lande und bei jedem Auftritt eine Mordsgaudi!»

Das Festtagsmenü

Und was wird aufgetischt an Heiligabend? Nach dem Apero, das um 17 Uhr beginnt, startet das Festmenü mit einer Broccolisuppe. Als Hauptspeise wird eine Schweinehalsbraten, Kartoffelgratin, Erbsen und Rüebli serviert. Vegis finden auf ihrem Teller eine Pastetli mit einer Pilzrahmsauce. Zum Dessert wird eine Glacecake Panna Cotta gereicht. Ohne Getränke kostet das Festmenü 28.-. Um Anmeldung bis 21. Dezember wird gebeten.

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