Unterwegs mit «les lacets roses»

1991 wurde die Wandergruppe «les lacets roses gegründet um den Gemeinschaftssinn zu fördern und natürlich die Natur erleben.

«Les lacets roses», die Wandergruppe für schwule Männer gibt es bereits seit 28 Jahren. Wir haben uns mit Kurt Hofmann, einem der Organisatoren unterhalten.

1991 gründete Heinz Rubin die Wandergruppe «les lacets roses» (die rosa Schnürsenkel). Er wollte mit der Gruppe den Gemeinschaftssinn fördern und natürlich die Natur erleben. Weil damals das Schwulsein noch nicht so offen ausgelebt werden konnte, und es damals auch noch keine Handys gab, waren rosarote Schnürsenkel das Erkennungszeichen bei Treffen. So fanden sich in den ersten Jahren die Wanderer aus der ganzen Deutschschweiz zusammen. «Es lief alles noch ein wenig im Versteckten», erzählt Kurt Hofmann, der seit 23 Jahren dabei ist. «Les lacets roses» ist aber kein Verein, sondern wird auf freiwilliger Basis organisiert. Jeder, der eine Wanderung organisiert, ist auch der verantwortliche Wanderleiter. Es gibt pro Monat ein bis zwei Wanderungen und manchmal auch eine ganze Ferienwoche.

Kurt, was magst du am Wandern mit anderen Männern und am Wandern ganz allgemein?

Das Wandern ist ein schöner Ausgleich zu meinem Beruf. In den Bergen kann ich mich sehr gut erholen! Was mir sehr viel gibt, sind die Gespräche unter Männern. Ein Austausch, der in verschiedenen Momenten vielen hilft, und «Mann» ist unter sich. Es ergeben sich Freundschaften und auch so manches Pärchen hat sich bei uns gefunden.

Wo ist dein Lieblings-Wandergebiet? 

Ich bin im Sommer gerne im Hochgebirge unterwegs! Dort, wo das Edelweiss und die Enzianen blühen. Im Winter dann eher im Flachland und im Frühling/Herbst bin ich gerne im Jura und den Emmentaler Voralpen am Wandern.Mein Hausberg ist der Creux du Van im Val de Travers. Weil ich mich im Schweizer Grand Canyon wie ein Vogel fühle. Der Creux du Van ist mein Kraftort, den ich gerne besuche, hier bin ich vogelfrei und kann Kraft tanken!

Wie viele Männer sind denn in eurer Gruppe? Und wie viele machen jeweils bei einer Wanderung mit?

Das ist ganz verschieden, es waren schon mal 60 Männer auf einer leichten Wanderung und fünf auf einer Gebirgstour! Leider ist es so, dass die Gruppe immer Älter wird und wir zu wenig junge Leute haben. Ich finde das schade! Lange war «les lacets roses» eine reine Männergruppe. Seit kurzem sind aber auch Frauen herzlich willkommen. Wer interessiert ist, bei uns mit zu machen, sollte mal auf unsere Homepage gehen: www.lacetsroses.ch. Wir, die rosa Schnürsenkel, freuen uns auf dich!

Gibt es ein Erlebnis aus den letzen Jahren, dass dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Da gibt es viele, auch dramatische! Letztes Jahr war ich mit einer Gruppe eine Woche in Malta unterwegs. Einer der Teilnehmer erlitt ein Schlaganfall – draussen in der Pampa! In dieser Situation war die ganze Gruppe gefordert. Wir konnten ihn aber schnell ins Spital bringen und er hat sich ziemlich gut wieder erholt. Dieses Erlebnis zeigt die schöne Solarität unter uns und wir sind froh, dass alles so gut gelaufen ist.

Infos: www.lacetsroses.ch

Konakt: lacetsroses@gmx.ch

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