Pride Woche auf dem Röstigraben

Pride Biel/Bienne vom 21. bis 29. August

Ende August zelebriert die zweitgrösste Stadt im Kanton Bern die Pride. Die queeren Bieler*innen haben dafür ein Wohnzimmer in der Bieler Altstadt eingerichtet. Auf dem Programm der Pride Woche steht ein Konzert von Mister Milano der Film «A Perfectly Normal Family» und eine Ausstellung. Am Samstag, 28. August gibt es zudem den Pride March.

Bevor im nächsten Jahr die Pride in die Hauptstadt kommt zelebriert die zweitgrösste Stadt im Kanton Bern die Pride. Biel/Bienne ist zudem die grösste zweisprachige Stadt in der Schweiz und lädt deshalb vom 21. bis 29. August zur Pride Woche auf dem Röstigraben ein. Die engagierte LGBTQ-Community in Biel/Bienne hat ein kleines aber feines Programm zusammengestellt. Zum Abschluss der Pride Woche findet am Samstag, 28. August der erste grosse Pride Marsch seit 2008 in Biel statt. An dieser Demo zeigen wird der Schweiz in den Deutsch- und Französisch sprechenden Landesteilen unseren Zusammenhalt und setzen und für ein Ja an der Urne ein, bei der Abstimmung zur «Ehe für alle» am 26. September 2021. Die Veranstalter*innen fordern auf: Zeige der Schweiz deine Kreativität, dein Leben dein wahres ich. #ShowDiversity an der Pride Biel/Bienne!

#OneFamily ist das Motto der Pride Woche in Biel/Bienne. Eine Familie mit verschiedenen Sprachen, Kulturen und Leben – so individuell wie die Community selbst. Am 22. August öffnen die Veranstalter*innen die Türen zu ihrem Wohnzimmer. Im La Voirie an der Brunngasse 1 haben sie einen Ort eingerichtet mit Bar, Kunst und Musik, in dem alle Willkommen sind. Zum Reden, Lachen oder einfach Zusammensein. Ein Ort wie daheim. Man soll sein wie man ist: ein Mensch. Das Wohnzimmer öffnet um 16 Uhr.

Italo-Disco-Pop mit Mister Milano

Zur Eröffnung spielt am Abend des 22. August die Band Mister Milano aus Biel und Zürich. Die Jungs räumt mit alten Disco Klischées auf und entwickelt daraus nichts weniger als einen neuen Musikstil: Fazzoletti-Pop, Musik für anspruchsvolle Romantiker. Mister Milano sind Max Usata Frontmann von Puts Marie, einem der momentan erfolgreichsten Schweizer Musikexporte, Igor Stepniewski, ebenfalls von Puts Marie, und der Zürcher Schlagzeuger Lou Caramella. Das Trio produziert kitschigen Italo-80s-Elektro-Pop mit treibenden obskuren Hip-Hop-Beats und ostdeutschen Siebzigerjahre-Orgeln. Das klingt unerhört böse, basslastig und ist trotzdem eine helle Freude. Nach Aufnahmen und Konzerttourneen in New York, Portland und St. Petersburg tourt das Trio jetzt durch die Schweiz und bringt sein neues Album mit.

Ausstellung «Sich selbst sein im Leben»

Am 23. August ist die Vernissage der Ausstellung «Cie.Capsule – Offenlegung des Seins» im La Voirie. In dieser Ausstellung, zeigen sich Daniel Kurt, Marc Ugolini und Samuel Kocher von einer Seite, die sonst meistens im Verborgenen bleibt weil die Hemmschwelle einfach zu gross ist um sie zu überwinden: sich nackt zu präsentieren und die innersten Gedanken offenzulegen. Was eine Selbstverständlichkeit für einen persönlich ist, kann doch manchmal schwierig für Gesellschaften, Kulturen und Systemen zu akzeptieren sein, dass wir alle grundverschieden sind und doch das selbe wollen. Daniel Kurt sagt dazu: «Ich, Marc und Samuel setzen uns für mehr Akzeptanz und Verständnis in der Vielfalt vom «Sich selbst sein im Leben» ein, da unserer Meinung nach, es nicht die eine Ideologie gibt sondern nur Konstruktive Wandlungen mit einigen Kompromissen und eine Prise Spass zum Anecken.»

Pride Kino

Das Kino Rex am Unterer Quai 92 in Biel zeigt am 24. August den dänischen Spielfilm «A Perfectly Normal Family» der Regisseurin Malou Reymann aus dem Jahr 2020. Der Film erzählt von der 11-jährige Emma, die dachte, dass ihre Familie wie alle anderen sei. Bis ihr Papa Thomas sich eines Morgens als trans outet und erklärt, dass er von nun an als Frau leben möchte. Während aus Thomas allmählich die elegant gekleidete Agnete wird, verändert sich auch die Beziehung zwischen Vater und Tochter. Und Emma lernt, dass vielleicht gerade Veränderungen «perfectly normal» sind. Mit viel Feingefühl und leisem Humor zeichnet Malou Reymann das Porträt einer Familie, die sich von heteronormativen Vorstellungen lösen muss, um eine gemeinsame Zukunft zu haben.

 

Weiter Infos auf pridebielbienne.ch

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