Am 15. Februar steigt im Bierhübeli die queere Party «Moulin Rose». Das ist natürlich eine Anspielung auf das weltberühmte Variété Moulin Rouge in Paris. Als Gaststar haben die Party-Veranstalter die Drag Queen Frida Galop aus Lausanne engagiert. Und das aus gutem Grund: Sie ist ein grosser Fan des klassischen Kabaretts, wie es im Moulin Rouge gezeigt wird. bern.lgbt hat sich mit Frida Galop unterhalten.
Warst du denn schon einmal im Moulin Rouge in Paris?
Ich besuchte die Show mit meiner Cancan-Lehrerin, die selbst Tänzerin im Moulin Rouge war. Es war wirklich unglaublich! Die Qualität der Choreographie und vor allem der Kostüme ist grossartig. Ich finde es wichtig, dass diese Tradition des Pariser Kabaretts fortgesetzt wird. Das Moulin Rouge ist ein mythischer Ort für den Tanz!
Wie du den Cancan tanzt, konnten wir Berner* bereits an einer Show am Tolerdance bewundern. Dieses Beine-in-die-Luft-werfen scheint mir sehr anstrengend zu sein.
Ja, French Cancan ist ein körperlich sehr fordernder Tanz, der manchmal auch schmerzhaft ist. Es braucht dafür spezifisches Training und viel Ausdauer. Flexibilität und Balletttechnik sind wertvolle Werkzeuge um diesen Tanz zu meistern.
Wirst du auch im Bierhübeli den Cancan tanzen?
Das verrate ich nicht! Aber wir haben ein paar Cabaret-Klassiker geplant. Eine erste Show mache ich zwischen 22 und 23 Uhr in der Lounge «Gustav» und um Mitternacht ist dann auf der grossen Bühne die Hauptshow. Lass dich überraschen!
Was gefällt dir besonders an der Form des (altmodischen) Varietés?
Ich mag besonders die traditionellen Kabaretttänze wie eben den französischen Cancan, die Fortsetzung dieser Tradition und natürlich die aufwändigen Kostüme. Es stimmt schon, dass mich die «altmodischen» Charaktere des Kabaretts, wie Marlene Dietrich oder La Goulue, anziehen! Ich finde, diese mythischen Gesichter und ihr unglaublicher Glamour – sowohl im Kino als auch im Kabarett – sind bis heute faszinierend.
Wie hat es bei dir mit Drag angefangen?
Zuallererst war ich ein echter Fan von Cher. Sie war es, die mich zu dieser Leidenschaft für die Bühne und für die Transformation inspiriert hat. Dann entwickelte ich mich zu einem «persönlicheren» Charakter, ohne eine bestimmte Künstlerin zu imitieren. Obwohl ich mich in Fummel verkleide, betrachte ich mich nicht wirklich als Drag Queen, sondern eher als «Personifikator» und Performer.
Die Bewegung und der Tanz bei deinen Auftritten sind augenfällig sehr professionell. Woher kommt das?
Ich habe mehrere Jahre lang klassischen Ballettunterricht im Studio Fusion in Lausanne absolviert. Ich nehme auch an vielen Opern und zeitgenössischen Tanzshows in der Westschweiz teil. All’ diese Erfahrungen haben auch meine szenischen Fähigkeiten gefestigt.
Ebenfalls Profi mässig sind deine Kostüme. Machst du die selber?
Nein. Meine Kostüme werden von der talentierten Schneiderin Letizia Compitiello in Lausanne massgeschneidert. Und meine französischen Cancan-Kostüme wurden sorgfältig von Nicole Lieber angefertigt, einer Persönlichkeit des Lausanner Tanzes mit grosser Leidenschaft für Schnickschnack!
Du kommst ja nicht zum ersten Mal nach Bern. Wir konnten dich bereits ein paar Mal an der Tolerdance Show im ISC bewundern. Was gefällt dir an Bern?
In der Tat fühle ich mich geehrt, jedes Jahr zum «Summer Tolerdance» eingeladen zu werden. Ich habe auch sehr gute Freunde in Bern, und ich finde die Leute hier sehr gastfreundlich, friedlich und sehr nett. Das Publikum und die Energie sind anders als in der Westschweiz. Ich glaube, dass ich mit meiner Herkunft aus Lausanne dem Publikum einen gewissen Charme bringen kann! Und langsam lerne ich sogar etwas Schweizerdeutsch. Allerdings mit einem starken französischen Akzent!
CAbaret-Nacht mit Welschem Charme
Genau dieser französische Akzent macht Frida Galop so charmant. Aber es ist auch ihre Professionalität und ihre Leidenschaft für das Kabarett, mit der sie das Publikum in ihren Bann ziehen kann. Wir dürfen uns also freuen auf Cabaret à la Lausannoise im Bierhübeli. Am 15. Februar werden Frida und die Party-Crew den dunklen Zauber der wilden Cabaret-Jahre für eine Nacht wieder zum Leben erweckt.
Moulin Rose
Samstag, 15. Februar 2020
Bierhübeli Bern, Neubrückstrasse 43, 3012 Bern
Türöffnung: 23 Uhr / Die Lounge «Gustav» ist bereits ab 21 Uhr offen
DJs Taylor Cruz (Vocal House, Circuit/Tribal) aus Basel und Michel Mizrahi (Vocal House, Progressive/Tech House) aus London UK. Zudem befeuert Drag Queen Frida Galop mit Korsagen und Rüschenröcken den dunklen Zauber der wilden Cabaret-Nächte.
Tickets: Vorverkauf CHF 20 / Abendkasse CHF 27
Vorverkauf: Ticketcorner
Dinner und Party-Angebot mit dem Restaurant NOUMI Bern: siehe http://moulinrose.ch