Wir feieren 50 Jahre Stonewall

Openair-Kino und Party im Progr

Nach Jahrhunderten der Unterdrückung, Verleumdung und Verteufelung haben sich Schwule, Lesben und Trans vor 50 Jahren erstmals gegen diese Ungerechtigkeit gewehrt. Sie haben endlich damit begonnen ihr Schicksal selbst in die Hände zu nehmen und die Geschichte neu zu schreiben. Unsere Geschichte ist bunt wie ein Regenbogen.

Die einzige Pflicht, die wir der Geschichte gegenüber haben, ist, sie umzuschreiben.
Oscar Wilde

Vor exakt 50 Jahren, am 28. Juni 1969 haben sich viele Queers in und um das «Stonewall Inn» an der Christopher Street in New York das erste Mal gegen die willkürlichen Razzien der Polizei in Gay-Lokalen gewehrt und begonnen sich für Gleichberechtigung und Anerkennung einzusetzen. Dieser Aufstand führte zur LGBTQ-Bewegung die bis heute anhält. Queersicht und Prisma feiern dieses denkwürdige Ereignis während drei Abenden mit zwei wichtigen Filmen im Hof des Progrs und einer Party in der Turnhalle.


Mittwoch, 26. Juni, 21.30 Uhr

«Before Stonewall»

Der Aufstand in der New Yorker Bar «Stonewall Inn» am frühen Morgen des 28. Juni 1969 gilt als Ursprungsmythos des schwul-lesbischen Aktivismus im Kampf um eigene Rechte und gesellschaftliche Anerkennung und wird heute auf der ganzen Welt am Christopher-Street-Day gefeiert. War Stonewall aber tatsächlich der Urknall homosexuellen Selbstbewusstseins? Greta Schiller zeigt mit ihrem Dokumentarfilm aus dem Jahr 1984, dass auch dieses zentrale Ereignis eine Vorgeschichte hatte und in die aufgeheizte politische Stimmung der 1960er-Jahre eingebettet werden muss. Anhand von Fotografien, Filmausschnitten und Zeitzeugeninterviews gewährt BEFORE STONEWALL Einblicke in die Lebenswirklichkeiten US-amerikanischer Homosexueller von den 1920er-Jahren an. So wird deutlich, dass die Zeit vor Stonewall eine manchmal beschwingt schöne, ansonsten jedoch überaus angespannte Zeit für Schwule und Lesben war. Die Möglichkeit zu einem selbstbestimmten Leben, wie es LGBTs heute zumindest in Teilen der westlichen Welt führen können, ist auch dem mutigen Engagement der Protagonisten von damals zu verdanken.

Drag Queens aus dem Film «Before Stonewall»

 


Donnerstag, 27. Juni, 21.30 Uhr

«The Death and Life of Marsha P Johnson»

Wer hat Marsha P. Johnson getötet? Als die Leiche der geliebte, selbstbeschriebenen «Strassenkönigin» von New Yorks Christopher Street 1992, schwimmend im Hudson River aufgefunden wurde, nannte die NYPD ihren Tod einen Selbstmord. Proteste brachen aus, aber die Polizei blieb teilnahmslos und weigerte sich, Ermittlungen aufzunehmen. 25 Jahre später, untersucht der mit dem Academy Award nominierte Regisseur und Journalist David France («How to Survive a Plague») in seinem neuen Film Marshas Tod – und ihr aussergewöhnliches Leben.

Marsha kam in den 1960er Jahren in das Dorf, wo sie sich mit Sylvia Rivera zusammenschloss, als beide ihre Identität als «Drag Queens» behaupteten, um die Umgangssprache der Zeit zu verwenden. Gemeinsam kämpften die beiden radikal gegen Verhaftungen, verurteilten die Brutalität der Polizei, organisierten Strassenkinder, bekämpften die intolerante Mehrheit innerhalb der Schwulengemeinschaft und halfen, die Stonewall-Krawalle anzuführen. 1970 gründeten sie die weltweit erste Transorganisation, STAR (Street Transvestites Action Revolutionaries). Trotz ihrer vielen Herausforderungen im Laufe der Jahre – Voreingenommenheit, Obdachlosigkeit, Krankheit – haben Marsha und Sylvia eine mächtige und dauerhafte Bürgerrechtsbewegung für geschlechtskritische Menschen entfacht.

Marsha P. Johnson (links) und Sylvia Rivera (rechts) an einer Demo für “Gay Rights” 1974.

 


Freitag, 28. Juni, 22.00 Uhr

Stonewall-Party in der Turnhalle

DJane Anouk Amok und DJ Ludwig tauchen musikalisch in die 60er, 70er und 80er Jahre ein und feiern den 50-jährigen Jahrestag von Stonewall und damit die Held*innen für Diversität und Gleichberechtigung. Einerseits wird Musik gespielt, zu der unsere LGBTQ Vorfahren damals tanzten. Songs die sie in ihrem Kampf für Gleichberechtung stärkten und die ihre Liebe und ihre ‘Pride’ feierten. Es werden auch Songs von Musiker*innen gespielt, die dank diesen Aktivisten offen zu ihrer Sexualität und ihrer Geschlechtsidentität stehen konnten oder sich für die Anliegen der LGBTQ einsetzten und der ganzen Welt zeigten, dass egal ob Homo oder Hetero, ob Frau oder Mann, die Liebe siegen wird. Tanzt mit uns auf dem Regenbogen in eine Zukunft in der die Liebe keine Grenzen kennt.

 


GayRadio

Stonewall Jukebox

Was in der Jukebox des «Stonewall Inn» zu finden war, zu welchen Songs die ersten LGBTQ-Aktivist*innen tanzen, welche Lieder sie zum träumen brachten, bei welchen sie mit litten und welches ihre Gay-Ikonen waren, vor und während desStonewall-Aufstand, erzählt DJ Ludwig in seiner GayRadio-Sendung «Perlen aus Ludwigs Plattenkiste – Stonewall Jukebox». Mit Songs von Judy Garland, Barbra Streisand, Diana Ross and The Supremes, Dusty Springfield, The Flirtations und vielen mehr. Lass dich 50 Jahre zurückversetzen und höre, was unsere Veteranen damals hörten.


Das Stonewall Programm


Mittwoch, 26. Juni
21.30 Uhr, Progr Hof

«Before Stonewall»

Dokumentarfilm, USA 1984
Regie: Greta Schillerund Robert Rosenberg


Donnerstag, 27. Juni
21.30 Uhr, Progr Hof

«The Death and Life of Marsha P Johnson»

Dokumentarfilm, USA, 2017
Regie: David France

 

Beide Filme werden im Progrhof unter dem grossen Segel bei jeder Witterung gezeigt. Sie werden in der Originalversion (dank Kopfhörer wird der Sound ohne Nebengeräusche zu hören sein) und mit deutschen Untertitel gezeigt.

Die Unkosten werden hoffentlich mit einer grosszügigen Kollekte gedeckt.


Freitag, 28. Juni
22.00 Uhr, Turnhalle

Stonewall-Party

DJane Anouk Amok und DJ Ludwig
Stonewall inspired Music from the 60s, 70s & 80s
Eintritt frei


 

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