
Am 4. September spricht Mani Owzar, Herausgeber*in vom Buch «Ich möchte nicht die perfekte Geschichte schreiben», mit der darin porträtierten Khanyi und der Projektfotografin Binta Kopp über persönlichen Erfahrungen und was es bedeutet, als queere, rassifizierte Person in der Schweiz sichtbar zu sein.
Die Autor*in und die Fotografin
Mani Owzar aus Zürich engagiert sich seit langem in unterschiedlichen feministischen Kollektiven und hat vor einigen Jahren, gemeinsam mit weiteren Personen, Diversum gegründet, einen Verein für rassismuskritisches Denken. Owzar selbst identifiziert sich als queere, nonbinäre Person of Color. Bereits 2022 hat Owzar zusammen mit anderen PoC-Feminist*innen das Buch «No to Racism – Grundlagen für eine rassismuskritische Schulkultur» herausgegeben. Das neuste Buch heisst «Ich möchte nicht die perfekte Geschichte schreiben». Darin porträtiert Owzar queere, rassifizierte Aktivist*innen aus der Schweiz. Um die Porträtierten nicht zu Wort kommen zu lassen, sondern sie auch sichtbar zu machen, holte Owzar die Fotografin Binta Kopp mit an Bord für ihr Buchprojekt. Getrieben von einer nicht-kommerziellen Arbeitsweise machte Binta Kopp an der Hochschule der Künste in Bern den Bachelor of Fine Arts. Die junge Künstlerin will mit ihrer Arbeit institutionelle Rahmenbedingungen in Frage stellen und Praktiken sichtbar, die in traditionellen Kunsträumen übersehen werden.
Das Buch
In «Ich möchte nicht die perfekte Geschichte schreiben» werden queere, rassifizierte Aktivist*innen aus der Schweiz porträtiert. Der Begriff Aktivist*in wird dabei sehr breit verstanden: Er umfasst sowohl Personen, die sich durch ihren Einsatz für Diversität in der Kultur auszeichnen als auch Menschen, die durch das öffentliche Erzählen ihrer eigenen Geschichte mehr Sichtbarkeit für queere Person of Color schaffen. Es sind aber auch Entscheidungsträger*innen damit gemeint, die sich nicht nur in das gesellschaftliche und politische Leben der Schweiz einmischen, sondern es auch aktiv mitgestalten. Das Buch entstand im Kontext der Angriffe auf die Drag-Story-Time in Zürich und möchte dazu beitragen, das Gefühl der Ohnmacht zu überwinden und neuen Mut zu schöpfen. Gleichzeitig schafft es eine Plattform und dadurch Sichtbarkeit für Menschen, die häufig unsichtbar gemacht werden.
Porträtiert im Buch wird unter anderen auch Khanyi. Sie ist Künstlerin und teilt auf Instagram unter dem Namen Yungbabybel künstlerische Selbstporträts, mit denen sie stereotype Bilder der Schweiz hinterfragt. In ihrer Abschlussarbeit hat sie ein Magazin veröffentlicht, das Schwarze Menschen in der Schweiz porträtiert. Khanyi setzt sich für eine Gesellschaft ein, in der alle so sein dürfen, wie sie möchten wen sie möchten. Dabei verbindet sie Kunst mit politischem Engagement.
Die Lesung und das Gespräch
Am Donnerstag, 4. September spricht Herausgeber*in Mani Owzar mit Khanyi, die im Buch porträtiert wird, und der Projektfotografin Binta Kopp über persönlichen Erfahrungen und was es bedeutet, als queere Person of Color in der Schweiz sichtbar zu sein. Nach der Lesung bei Queerbooks an der Herrengasse 30 in Bern, die um 19 Uhr beginnt, wird es ein kleines Apéro serviert. Patrick und Milena von Queerbooks freuen sich auf dich, empfehlen jedoch eine Anmeldung für den Anlass.
«Ich möchte nicht die perfekte Geschichte schreiben»
Lesung und Gespräch mit Mani Owzar, Binta Kopp und Khanyi
Donnerstag, 4. September 2025
19 Uhr, Queerbooks, Herrengasse 30, 3011 Bern
Eintritt: Richtpreis CHF 12.-
Rollstuhlgängig (Toilette nicht)
Anmeldung empfohlen: 031 311 59 59 oder queerbooks.ch/mani-owzar