Lola Pater

22. und 23. Mai 2018, Kino Rex

Dienstag, 22. Mai, 20:30 Uhr
Mittwoch, 23. Mai, 18:30 Uhr

LOLA PATER

Frankreich, Belgien 2018
95‘, DCP, OV Französisch/d
Regie, Buch: Nadir Moknèche
Mit: Fanny Ardant, Tewfik Jallab, Nadia Kaci

Im Kino Rex Bern

 

 


Als die Mutter des Parisers Zinedine (Tewfik Jallab) – «Zino» genannt – stirbt, macht dieser sich auf die Suche nach seinem Vater Farid Chekib. Der hat die Familie vor 25 Jahren verlassen, als Zino noch ein kleiner Junge war. Weil seine Eltern sich nie haben scheiden lassen, sieht sich Zino nun gezwungen, Farid über den Tod seiner Frau zu informieren. Was Zino nicht weiss: Sein Vater hat sich vor Jahren einer Geschlechtsangleichung unterzogen. Als er an der vom Notar angegebenen Adresse ankommt, findet er keinen Farid, sondern eine Lola Chekib (Fanny Ardant) vor.

Zino ahnt nicht, dass er sich soeben zum ersten Mal seit einem Vierteljahrhundert mit seinem Vater unterhalten hat. Er macht sich, nach einem unergiebigen Gespräch, auf den Weg zurück nach Paris. Bevor er aufbricht, hinterlässt er Lola noch seine Visitenkarte. Sie solle sich bei ihm melden, wenn sie von Farid höre. Kurz darauf entschliesst sich Lola, nach Paris zu fahren. Sie will Zino die Wahrheit über sich erzählen. Mit der Art und Weise, wie sie dies anstellt, überrumpelt sie allerdings ihren Sohn. Er bricht die Begegnung irritiert ab und stürmt davon. Was folgt, ist eine glaubwürdig inszenierte Annäherung der beiden – die beim Zuschauer die Frage aufwirft, inwiefern die Vaterrolle schlussendlich vom Geschlecht definiert wird.

Dass Filmemacher Nadir Moknèche in seiner ungewöhnlichen Vater-Sohn-Geschichte regelmässig humorvolle Momente einbaut, ohne dabei in die Klischee-Falle zu tappen, ist erfrischend.

«Nur Ardant habe diese Figur spielen können, hat der Regisseur öffentlich verlauten lassen. Tatsächlich trägt Ardants Präsenz diesen Film über weite Strecken und bewahrt einer Figur, die ins Groteske kippen könnte, die Würde: Dieser Stolz bei allen Verletzungen, diese Energie und diese Sinnlichkeit – ein Anklang an Zeiten, als Ardant auf der Leinwand nur auf dem Bett sitzen und die Strümpfe ausziehen musste, um das Publikum zu elektrisieren. Sie elektrisiert, es sei offengelegt, auch in Natura noch immer: mit 68 Jahren so geheimnisvoll und schön wie die Nacht, eine Frau, die ihre inneren Widersprüche akzeptieren gelernt hat. Sie wirkt so verletzlich wie souverän, brennt für Ideen wie ein Kind und nennt sich selbst im nächsten Atemzug illusionslos.» (Urs Bühler, NZZ)

 

Dienstag, 22. Mai, 20:30 Uhr
Mittwoch, 23. Mai, 18:30 Uhr
Im Kino Rex Bern

 

Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.