gaybern.ch | ha-bern.ch | 3gang.ch | cominginn.ch
gaybern.ch - lesbischwules portal für bern der hab
   
spacer

linie
Dienstag, 26. Juni, 20:30h

PLEIN SUD

Von Sébastien Lifshitz (Wild Side), Frankreich 2009, digital 87‘, OV F / d, mit Yannick Renier, Nicole Garcia, Théro Frilet, Léa Seydoux.

Trailer

Es ist Sommer. Sam, 27 Jahre alt, sitzt am Steuer seines alten Ford und ist auf dem Weg nach Süden. Auf dem Rücksitz ein Geschwister-Paar, Léa und Mathieu, die Sam als Anhalter mitgenommen hat. Léa liebt die Männer, Mathieu auch. Auf ihrer langen Reise werden sie sich kennen lernen, sich herausfordern, sich verlieben. Aber Sam hat ein Geheimnis, eine alte Wunde, die wieder aufgerissen ist – er hat nach langer Zeit eine Nachricht von seiner Mutter erhalten und jetzt will er sie wiedersehen.

PLEIN SUD, Sébastien Lifshitzs dritter Kinospielfilm nach PRESQUE RIEN (2000) und WILD SIDE (2004), ist ein Roadmovie im klassischen Sinn. Es spielt mit Elementen des US-amerikanischen Western-Genres (vor allem dem ‚Lonesome Cowboy’ nach Vorbild der Rolle von Clint Eastwood in THE OUTLAW JOSEY WALES) und vermeidet es, den Handlungen seiner Figuren eine sozialrealistische Dimension zu geben. Das Durchfahren der Landschaft, die in Bewegung gebrachten Konstellationen ersetzen die Psychologie, die Auseinandersetzung mit den Lebensverhältnissen der einzelnen Figuren.
In den Hauptrollen präsentiert der Film vier Shooting Stars des französischen Kinos: Yannick Renier (NUE PROPRIETE), Léa Seydoux (SISTER), Théo Frilet und Pierre Perrier. In prominenten Nebenrollen sind Nicole Garcia und Micheline Presle zu sehen. Wie üblich schrieb Lifshitz das Drehbuch gemeinsam mit Stéphane Bouquet und vertraute den Schnitt Stéphanie Mahet an.

Von Anfang an liegt bei dieser Reisegruppe Spannung in der Luft. Das Geschwisterpaar Léa und Mathieu ist auf der Flucht und hält Léas Schwangerschaft geheim. Beide flirten mit dem Fremden, der sie in seinem Auto mitnimmt: Sam, der nichts über sich erzählt, eine Pistole in einer Plastiktüte mit sich herumträgt und auf dem Weg nach Süden ist. Als Léa in einer Shopping Mall den jungen Macho Jeremie aufgabelt und ihn auch noch in Sams Ford Mustang verfrachtet, nimmt die Konstellation Züge einer Teenie-Soap an: Jeremie will Léa, Léa will Sam, Mathieu will Sam auch – nur Sam will niemanden. In Rückblenden wird fragmentarisch nach und nach Sams Geschichte erzählt. Als Kind hat er mit ansehen müssen, wie sich der geliebte Vater im Streit mit der Mutter das Leben nahm. Wie seine Mutter mehr und mehr in den Wahnsinn abdriftete, Sam und seinen Bruder Alex bedrohte, sich schließlich in psychologische Behandlung begeben und ihre Kinder zur Adoption freigeben musste.
Nach über zwanzig Jahren ist sie wieder da, führt in Spanien ein neues Leben und will ihren ältesten Sohn sehen, der sich von diesem Familientrauma noch nicht befreit hat. Sam nimmt die Waffe seines Vaters und macht sich auf den Weg, nach Süden.
Der schweigsame Einzelgänger lässt sich schließlich doch von der lauten Gruppe flirtender Teenies ablenken. Nach einer unbeschwerten Nacht mir Mathieu vermag er sich sogar einem Menschen zu öffnen und ihm seine Geschichte zu erzählen. Zuende bringen muss er sie aber doch allein – und die Begegnung mit der Mutter verläuft schließlich anders als erwartet.

Zurück zur Übersicht


Wir danken Thalia für
die Unterstützung