gaybern.ch | ha-bern.ch | 3gang.ch | cominginn.ch
gaybern.ch - lesbischwules portal für bern der hab
   
spacer

 

 

 

linie
Dienstag, 12. Januar, 20:30h

THE GOOD AMERICAN

Von Jochen Hick, Deutschland 2009, DVD 90’, E/dt. Mit Tom Weise, Keith Richmond, Frederick Berlin, Talvin de Macchio, Jeffrey Davids, Sascha Müller-Bardone, Mike Jones, Lars Svenson
Berlinale 2009, Panorama Dokumente

Jochen Hicks neuer Film porträtiert Tom Weise, einen der Schöpfer des „HustlaBalls“, einer Veranstaltung, die ursprünglich angetreten war, die Akzeptanz von männlichen Prostituierten zu stärken, aber auch eine Rentboy-Website zu propagieren.

Der neue Dokumentarfilm von Jochen Hick («Cycles of Porn – Sex/Life in LA», «East/West – Sex & Politics», ua.).  Porträt des Anfang der 1990er-Jahre aus Deutschland in die USA emigrierten, HIV-positiven Tom Weise, der dort zunächst als Callboy arbeitete und obdachlos wurde, bis er mit einer Website, die männliche Prostituierte an Kunden vermittelt, und der Veranstaltung von Sex-Partys zum erfolgreichen Geschäftsmann wurde. Der Film gibt als Porträt mit großer Nähe zu Weise Einblicke in dessen wechselvolles Leben, bleibt aber gerade im Umgang mit seiner Geschäftemacherei mit Prostitution unkritisch, dass der Film mehr eine Hommage als eine erhellende Dokumentation ist.

Von eher kleiner Statur, mit den Eltern völlig entzweit und ohne Kontakt, geht der ehemalige Student der Politischen Wissenschaften Anfang der 90er Jahre nach New York. Als HIV-Positiver kann er nur illegal in den USA leben, laut Gesetz dürfte er dieses Land nicht einmal besuchen. In New York schlägt sich Tom zunächst mehr schlecht als recht als Escort durch. Er verdient kein Geld, wird obdachlos. Schliesslich hilft er Jeffrey Davids, die Internet-Seite rentboy.com aufzubauen, die zehn Jahre später die grösste Internetseite für Escort wird. Gesundheitliche Komplikationen, Einsamkeit und Drogenexzesse quälen Tom zunehmend, bis er 2006 endlich einen Lebenspartner findet. Er beschliesst, mit dem Afroamerikaner Keith nach Berlin zu gehen und Deutschland nach 15 Jahren erstmals wieder zu betreten. Wenige Tage danach findet der Berliner „HustlaBall“ statt.

Der sehr selbstsicher wirkende Geschäftsmann der ersten Filmminuten zeigt sich zunehmend als Mensch mit Schwächen, Ängsten und Träumen. Der Film folgt Tom Weise auf die letzten von ihm veranstalteten Partys in den USA und schildert seine Rückkehr nach Berlin. Neben einem lebendigen Porträt ist Hicks Film ein soziokultureller Exkurs zwischen der Neuen und Alten Welt, im Spiegel einer marginalisierten Szene und mit spannenden Einblicken in die Welt und Denkweise von Escorts und Partymachern.

Zurück zur Übersicht

 


Wir danken Thalia für
die Unterstützung