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Dienstag 13. Dezember, 20:30h

WEEKEND

Von Andrew Haigh, Grossbritannien 2011, Digital 94‘, OV Englisch / d, mit Tom Cullen, Chris New, Jonathan Race

Trailer

Da lebt einer in Nottingham, ganz am Rande der Stadt, in der 14. Etage eines Plattenbaus. Er ist offensichtlich allein, wenn auch nicht wirklich einsam. Es ist Freitag, und er besucht seine Freunde, ein Ehepaar und deren in Freunde, es wird viel getrunken und gekifft. Spät am Abend dann noch Discobesuch, und nach kurzer Zeit schon scheint sich ein Cruisingpartner zu finden. Auf dem Klo, wo es dann passieren soll, verschwindet jener junge Mann gleich wieder, dafür ist da ein anderer. Zweite Wahl, und die beiden landen in der Kiste. Am nächsten Morgen zeigt sich, dass der charmante junge Herr Glen heisst und ein Aufnahmegerät dabei hat, mit dem er seine Tricks befragt. Russell, so stellt sich zunächst einmal heraus, war ja für Glen nur die zweite Wahl, er war eigentlich dem selben mysteriösen Dritten hinterher. Glen arbeitet in einer Kunstgalerie und hat absolut kein Bedürfnis nach einer Beziehung. Man trennt sich, um sich am Nachmittag wieder zu treffen. Leidenschaftlicher Sex. Glen geht und verkündet vorher, am nächsten Tag für zwei Jahre in die USA abzureisen. Aber man könne sich ja am Abend noch treffen. Kleine Abschiedsparty, dann lange Gespräche, kiffen, koksen, trinken, Gemeinsamkeiten, Auseinandersetzungen und wieder viel Sex. Sonntag. Russell geht wieder zu seinen Freunden, diesmal zum Kindergeburtstag. Er weiss: er hat sich verliebt in einen, der Liebe nicht braucht, nicht will und obendrein noch heute das Land verlässt. Zumindest seine Liebe gestehen will er, und trifft Glen am Bahnhof. Tränen des Abschieds, bei beiden. Es wird hier viel geredet und viel geschwiegen. Die Bildsprache ist herausragend, die Kamera ist meist sehr nahe an den Gesichtern der jungen Männer, die wie ungeschminkt aussehen, und arbeitet sehr viel mit Un(schärfen). Die Sexszenen könnten manch Prüden negativ berühren, aber warum soll man im 21. Jahrhundert in einem schwulen Spielfilm schwulen Sex nicht so zeigen, wie er ist? «Weekend» ist von der ersten bis zur letzten Minute toll, da haben Leute gearbeitet, die wirklich was können.

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