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Dienstag, 24. Januar, 20:30 Uhr
Mittwoch, 25. Januar, 18:30 Uhr 

THE NEON DEMON

Frankreich, Dänemark, USA 2016, 117 Min., Digital HD, OV/d; Regie, Drehbauch: Nicolas Winding Refn («Drive», «Only God Forgives»); Mit: Elle Fanning, Jena Malone, Abbey Lee, Bella Heathcote, Karl Glusman, Christina Hendricks, Keanu Reeves

Trailer

«The Neon Demon» ist in der Model-Szene von Los Angeles angesiedelt. Die Protagonistin Jesse ist neu in L.A. Der Film begleitet sie bei den ersten Schritten ihrer Karriere. Vertrag mit einer Agentur, vorgetäuschtes Alter, ein Abend in einem Club, eine lesbische Maskenbildnerin, die nebenbei Tote schminkt, eine Begegnung mit anderen Models. «The Neon Demon» ist ein L.A.-Film, der seinen Schauplatz ausstellt. Und eine Reflexion über «Casting», das längst zu einer universellen Gesellschaftsmetapher geworden ist.

Das visuell und klanglich ausgefeilte Drama skizziert die Banalitäten einer betont oberflächlich gezeichneten Mode-Welt und wandelt sich Melodram zum «Girl-Slasher» mit hohem Blutanteil. Inhaltlich schliesst der hypnotische, aber nur schwer erträgliche Film an den Diskurs um Schönheit und Oberflächen an, wobei er in seiner visuellen Orgie das Kino als einen Ort des ästhetischen Exzesses markiert. (filmdienst.de)

Der Film konkurrierte um die Goldene Palme an den Filmfestspielen von Cannes 2016, wo er seine Premiere hatte. Er wurde da von der Presse ausgebuht aber das Publikum ehrte ihn mit einer langen Standing Ovation. Der Film ist sicher nicht nach jedem Geschmack. Wer im Kino keine lesbischen Bösewichte sehen möchte und von LGBT-Filmen ein Happy End erwartet und einzig positive Charaktere sehen möchte, die niemandem schaden, wird diesen Film nicht mögen. «The Neon Demon» ist nämlich ein Horror-Thriller. Filmzitate von «Basic Instinct» über Samurai-Dramen bis zum Kannibalen-Kino bestätigen den von Winding Refn auch schon früher exponierten Befund, dass das Zeigen von Oberflächen und der Fetischismus mit guten Gründen der Sinn des Kinos genannt werden können. So erlebt man eine visuelle Orgie, die in seltener Konsequenz das Kino als Ort des ästhetischen Exzesses feiert.

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