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Dienstag, 8. Mai, 20:30 Uhr
Mittwoch, 9. Mai, 18:30 Uhr

EMBRASSE-MOI (Verrückt nach Cécile) 

Frankreich 2017
86 Min., digital HD, OV / d
Regie, Drehbuch: Océane Michel & Cyprien Vial
Mit: Océanerosemarie, Alice Pol, Michèle Laroque, Grégory Montel, Rudy Milstein, Isaac de Bankolé

Trailer

Die Party-erprobte quirlige Océanerosemarie, mit ungefähr 76 Ex-Freundinnen, hat sich Hals über Kopf verliebt. Doch diesmal soll alles anders werden, denn Cécile ist «die Eine»!

Als ihre Freundin mit ihr Schluss macht, ist Océanerosemarie nur einen Moment lang am Boden zerstört. Schliesslich hat die quirlige und Party-erprobte Osteopathin eine durchgeknallte Familie und ungefähr 76 Ex-Freundinnen, die sie auf Trab halten. Doch dann lernt sie beim Joggen die bildhübsche Cécile kennen – und verliebt sich sofort Hals über Kopf. Diesmal soll alles anders werden, Cécile ist nämlich nicht nur eine Bettgeschichte, sondern wirklich «die Eine»! Océanerosemarie zieht alle Register. Aber Cécile aus der Reserve zu locken ist gar nicht so einfach, denn die Fotografin ist so ziemlich das Gegenteil von ihr: schüchtern, ein wenig ängstlich und am liebsten Zuhause. Um Céciles Herz zu gewinnen, muss sich Océanerosemarie einiges einfallen lassen – und sich fragen, was sie im Leben und einer Beziehung wirklich möchte.
Mit hinreissenden Dialogen und viel Sinn für absurde Situationskomik spielen die französische Comedian Océanerosemarie (die zusammen mit Cyprien Vial auch das Drehbuch geschrieben und den Film inszeniert hat) und Alice Pol ein herrlich unterschiedliches Liebespaar, das sich erstmal verlieren muss, um sich dann umso leidenschaftlicher finden zu können. «Embrasse-moi» ist eine schnell gespielte, herrlich erfrischende Romantic Comedy über Hirschkühe im Park, Ganzkörperverspannungen, die Tücken von Ex-Freundinnen und die Frau des Lebens.

Die romantische Komödie (RomCom) geniesst keinen besonders guten Ruf. Das hat naturgemäss damit zu tun, dass sie Teil des Frauenkultursegments ist, man könnte auch gleich sagen: Damenprogramm. Für den RomCom-Kenner mag die Handlung von «Embrasse-moi» wenig Überraschendes bieten, aber die unangestrengte Art, mit der Océanerosemarie ein anderes Begehren ins vormals starr heterosexuelle Gerüst hineinbringt, wiegt die Wiederholungen mehr als auf. Zumal eine Gruppe von originellen Nebenfiguren zur Stelle ist, um Océanes Liebes-Auf und -Ab mit freundschaftlich-sarkastischen Kommentaren zu begleiten und damit für Pointen im flotten Komödientiming zu sorgen. Als Störfaktor in Océanes Liebesleben erweist sich nur Ex-Freundin Fantine, die mit einer widersprüchlichen Intrige nach der anderen ihr Glück mit Cécile verhindern will. Laure Calamy spielt diese «Bösewichtin» mit so viel Temperament, dass sie zu jener sprichwörtlichen Kraft wird, die mit bösem Willen letztlich das Gute schafft. Auch das sieht man in weiblicher Variante viel zu selten. Océanemarierose belegt mit ihrem Film, dass die RomCom sehr wohl erneuert werden kann, und zwar gerade als Damenprogramm.

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