Der Sänger und Songwriter Rufus Wainwright ist eine wichtige Person für queere Musiker*innen. Als er 1998 sein viel gelobtes erstes Album veröffentlichte, tat er das als offen schwuler Mann. Damals eher noch ungewöhnlich, ebnete er damit den Weg für viele andere.
Von der New York Times für seine «echte Originalität» gelobt, hat sich Rufus Wainwright als einer der grossen männlichen Sänger, Songwriter und Komponisten seiner Generation etabliert. Der in New York geborene und in Montreal aufgewachsene Singer-Songwriter hat bisher zehn Studioalben und drei Livealben veröffentlicht, darunter das Grammy-nominierte «Rufus Does Judy at Carnegie Hall». Er hat mit Künstlern wie Elton John, Burt Bacharach, Miley Cyrus, David Byrne, Boy George, Joni Mitchell, den Pet Shop Boys, Heart, Carly Rae Jepsen, Robbie Williams, Jessye Norman, Billy Joel, Paul Simon, Sting und Produzent Mark Ronson zusammengearbeitet, um nur einige zu nennen. Er hat zwei Opern, zahlreiche Songs für Filme und Fernsehen geschrieben und arbeitet derzeit an seinem ersten Musical für den West End. Sein neuestes Studioalbum «Folkocracy» präsentiert neu interpretierte Folk-Duette mit Künstlern wie Chaka Khan, Brandi Carlile, John Legend und Anohni und vielen mehr.
«Folkocracy» ist auch der Titel seiner Tournee, die ihn am Donnerstag, 11. Juli in die Mühle Hunziken führt. Es hat noch wenige Ticktes! Verpasse die Gelegenheit nicht, diesen Star in einem intimen Ambiente zu erleben.
Mit dem Album «Folkocracy» hat Wainwright seine Wurzeln wiederentdeckt, die Sommer, die er als Kind mit seinen Eltern den Musiker Loudon Wainwright III und Kate McGarrigle an Festivals verbrachte. Es ist aber auch der Klang eines Künstlers in der Gegenwart.
«Ich hatte bereits über ein Cover-Album nachgedacht», sagt Rufus. «Zunächst dachte ich, ich würde grosse Popsongs auswählen, sie in meinen Stil umwandeln und damit einen Riesenerfolg haben. Haha!
Aber je älter ich werde, desto mehr schätze ich, wie wertvoll mein Folk-Wissen ist, das mir als Kind eingeprägt wurde. Ich hatte einen runden Geburtstag vor mir. Was könnte besser sein, als einige der Songs zu singen, die mich geprägt haben?»
Von Folk hat Wainwright sich in der Vergangenheit ferngehalten, er bevorzugte die Welten der Oper und des Pop. Aber die Tatsache ist, dass er aus einer echten ‚Folkokratie‘ stammt. «Auf dem Weg zu meinem 50. Geburtstag bin ich wieder dort, wo alles begann.»
Rufus wählte 15 Songs zusammen mit Produzent Mitchell Froom aus. Einige hörte er erstmals in seiner Kindheit, andere sind Standards aus verschiedenen Kontinenten, einige entdeckte er bei der Recherche für das Album. Zwei könnte man als Folk-Mischungen bezeichnen – eine Neugestaltung von Franz Schuberts «Nacht und Träume» und eine bezaubernde Neuaufnahme seines eigenen Songs «Going to a Town», mit seiner langjährigen Freundin Anohni.
Das seltsamste Lied auf «Folkocracy» ist sicherlich «Kaulana Nā Pua», ein hawaiianisches Protestlied. «Das Schwierigste, was ich je gemacht habe, war, dieses Lied richtig zu singen», sagt er. «Mein Mann und ich haben uns in Hawaii verliebt und während Covid dort Land gekauft, als einen Notfallplan. Er wollte, dass ich ein hawaiianisches Lied singe. Ich brauchte zwei Sprachcoach und stundenlanges Üben, und trotzdem musste ich jede Zeile zehnmal singen. «Kaulana Nā Pua» habe ich zunächst wegen der musikalischen Qualität ausgewählt. Dann las ich den Text, der unglaublich ist. Es ist ein Protestlied gegen die US-Annexion von Hawaii. ‚Wir würden lieber Steine essen als euer Geld‘ ist meine Lieblingszeile.»
Übrigens, sein Mann, der ihn dazu brachte, Hawaiianisch zu singen, ist der Berliner Theaterproduzenten Jörn Weisbrodt. Sie leben in New York und haben eine Tochter, deren Mutter Lorca Cohen ist, die Tochter von Leonard Cohen. Ob er mit der ganzen Familie unterwegs auf Tournee ist, ist nicht bekannt. Doch es wäre ihnen zu gönnen ein paar Tage in unserem schönen Kanton Bern zu geniessen.
RUFUS WAINWRIGHT
Donnerstag, 11.7.24
Mühle Hunziken, Rubigen
Öffnung Mühligarten & Aussenbar: 17.30
Türöffnung: 18.30
Showbeginn: 20.00
Stehkonzert, beschränkte Anzahl Sitzplätze
Vorverkauf: CHF 67.00
Abendkasse: CHF 72.00
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