EXPOP – Die Grenzen des Pop brechen

Das transdisziplinäre Pop-Festival am 14. und 15. April in der Dampfzentrale

Jonas Albrecht präsentiert Songs von seinem kommenden Soloalbum; Dykegeist enträtselt das «lesbische Raubtier»; Transfrau Sarahsson zeigt uns das Schöne und das Schlechte im Leben aus einer ganz eigenen Perspektive und Benjamin Burger wird Britney Spears Song «Toxic» in Zeitlupe aufführen.

Die Berner Dampfzentrale ist definitiv ein Ort in Bern, in dem Kunst im Bereich des Undergrounds noch geschätzt wird und Konventionen gewollt überschritten werden. So geschieht das im Festival EXPOP: am 14. und 15. April 2023 werden Künstler*innen ihre radikale und trotzdem poppige Kunst im Berner Quartier an der Aare, dem Marzili, zeigen. Die Dampfzentrale definiert ihr Festival auf ihrer Homepage  als interdisziplinär und verspricht ein unkonventionelles Festival mit unkonventionellen Künstler*innen, die an zwei Abenden unsere Idee des Pops erweitern werden.

Eine Elfe aus Luzern

Auch der Künstler und Teilnehmer Jonas Albrecht freut sich sehr auf das Festival in der Berner Dampfzentrale. Auf seiner Homepage definiert er sich als «eine Elfe». Was die allermeisten Künstler*innen eint ist die Freude an einem Festival teilnehmen zu können, nicht nur weil das Auftreten für Musiker*innen definitiv ein Highlight innerhalb ihrer Kunstkarriere ist, sondern auch weil wir uns alle noch an die Corona-Pandemie und deren Massnahmen, die das Kunstleben in die virtuelle Realität verbannte, erinnern können.
Freude bereitet Jonas Albrecht vor allem, als gelegentlicher Gast der Dampfzentrale, selbst als Künstler dort aufzutreten. Dem Onlinemagazin bern*lgbt verrät er, dass er Material von seinem kommenden Album präsentieren wird – denn im Herbst veröffentlicht der Künstler sein erstes Album im Alleingang.
Jonas Albrecht definiert sich als Ally und schätzt die geleistete Arbeit der LGBTQ+ Community. Denn die Community zeigt eine bunte Gesellschaft auf und ist inspirierend in dem sie beispielsweise andere Männlichkeiten oder sonstige Lebensweisen definiert.
Für Jonas Albrecht ist Pop «schnelllebige Alltagskultur, die unterschiedliche Einflüsse absorbiert und verarbeitet». Er findet Grenzen sollten in der Musik «möglichst wenig» gesetzt werden: Das wichtigste ist für den Künstler Authentizität. Genau um diesen Aspekt geht es bei EXPOP.

 

Jonas Albrecht und Eve Stainton (Dykegeist) bei EXPOP

 

Lesbisches Raubtier

Die Überwindung von Konventionen und Grenzen beschäftigt auch die anderen Künstler*innen des Festivals EXPOP. Unter den Künstler*innen, die im Line-up des Festivals zu finden sind, ist Dykegeist ganz bestimmt, an dieser Stelle, eine Rede wert. Dykegeist ist eine Choreografin und Performerin, die in London ihr Zuhause hat. Wie auf der EXPOP Homepage zu lesen ist: Dykegeist möchte die archetypischen Erzählungen «die dem lesbischen Raubtier zugeordnet werden» enträtseln und verkomplizieren. Spannend ist, dass die Künstlerin «im Laufe des Abends die Ästhetik zwischen einem übernatürlichen Gothic-Thriller, einer 90er-Jahre-Sci-Fi-Spinnenhöhle, einer verwunschenen Clubszene in Manchester» und weitere originelle Szenarien wechselt. Dabei ist das Publikum «aktiv und mitwirkend».

Transness als Kunst

Sarahsson erweitert Horizonte mit ihrem postmodernistischen Ansatz und lässt das Publikum definitiv nicht kalt. EXPOP präsentiert die Kunst der Produzentin, Komponistin und Transfrau Sarahsson als «überwältigenden Ausdruck von Transness als Kunst». Die Künstlerin kommt von Bristol in die Berner Dampfzentrale angereist und ist nicht nur Produzentin und Komponistin, sondern auch Kostümbildnerin und Performancekünstlerin. Mit ihrer Kunst zeigt uns Sarahsson das Schöne und das Schlechte im Leben aus einer ganz eigenen Perspektive.

 

Sarahsson und Benjamin Burger bei EXPOP

 

Britney in Zeitlupe

Gespannt sein darf mensch auf den Auftritt von Benjamin Burger. Am Freitag wird er Britney Spears Bühnenchoreografie zum Song «Toxic» in Zeitlupe aufführen. Seine 16-fache verzögert Performance «Slowburn» verweigert sich die Choreografie der unmittelbaren Befriedigung der ursprünglichen Taktung von 143 Beats pro Minute und erschafft eine antikapitalistische Zeitblase. Alles befindet sich in einem Zustand des ständigen Werdens: Pop wird zu Tiefenzeit.

Das transdisziplinäre Pop-Festival EXPOP in der Berner Dampfzentrale vereint ein grosses Bühnenpublikum, denn es bringt für jede und jeden etwas: Sei es Musik, Tanz oder Performance.


Programm

EXPOP 2023
Das transdisziplinäre Pop-Festival
Dampfzentrale Bern

Freitag, 14. April
Eve Stainton: Dykegeist
Dis Fig
Benjamin Burger: Slowburn
Jonas Albrecht
TVBXS (DJ Set)

Samstag, 15. April
Hyd
Tosh Basco & Patrick Belaga
Claire Rousay
Sarahsson
Dis Fig (DJ Set)
twoets (DJ Set)

Vorverkauf: www.dampfzentrale.ch

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