DJ Coreys MusikTipps für den Sommer 2022

Diana Ross, Lizzo, Saucy Santana, Madonna, Beyoncé, Honey Dijon, La Rappresentante di Lista, Immanuel Casto, Christine & The Queen, Julien Graniel, MUNA

Ferien, Meer, Sex und Sonne. Coreys Sommersongs 2022 stimmen Dich auf die heisseste und schönste Jahreszeit ein. Disco-Diva Diana Ross, LGBT-Darling Lizzo und Rapper Saucy Santana wiegen sich im Disco-Funk-Rausch. Dance-Queen Madonna, R&B-Kaiserin Beyoncé und Top-DJane Honey Dijon sind voll auf 90er House eingestellt. Der Italo-Pop wird queerer dank La Rappresentante di Lista und Immanuel Casto. Der French-Pop erhält eine queere Note durch Christine & The Queen und Julien Graniel. Das nichtbinäre Trio MUNA liefert neue queere Indie-Pop-Hymnen.


Diana Ross & Tame Impala

Minions: The Rise Of Gru (Original Motion Picture Soundtrack) (Decca)

Diana Ross hat letzten Herbst das gar nicht so schlechte Comeback-Album «Thank You» veröffentlicht und ihre Karriere nach 15 Jahren wieder reaktiviert. Ende Juni begeisterte die Motown-Legende die Massen auf der Pyramiden-Bühne des renommierten Glastonbury-Festivals. Sie verbreitete ihre frohe Botschaft von der Kraft der Liebe und siegte auf der ganzen Linie. Auf ihrer neuen Single «Turn Up The Sunshine», eine unwahrscheinliche aber überraschend gelungene Kollaboration mit dem australischen Indie-Projekt Tame Impala, mutiert «Dirty Diana» zur Sonnenbeschwörerin und wird ihrem Ruf als Disco-Diva mehr als gerecht. «Turn Up The Sunshine» ist der Vorbote des Soundtracks zum Trickfilm «Minions: Auf der Suche nach dem Mini-Boss», der das Disco- und Funk-Fieber der 70er wieder aufleben lässt.


LIZZO

Special (Nice Life Recording Company)

Lizzo gilt als Botschafterin für Selbstliebe, Diversity und Body Positivity. Sie ist ein singender, rappender, twerkender und modisch bewusster Energiebündel, ein Gesamtkunstwerk, das dem weissen Mainstream gerne den Stinkfinger zeigt. Auf «About Damn Time», der ersten Single aus ihrem nächsten Album «Special», entführt uns Lizzo zurück in die Disco-Ära der 70er und 80er, die als Zeit der neuen schwulen Freiheit gilt.


Saucy Santana

Booty (feat. Latto) – Single (RCA Records)

Nach Lil Nas X ist Saucy Santana dazu prädestiniert, den nächsten offen schwulen Rapper-Superstar zu werden. Seine neue Single «Booty» mit Rapperin Latto ist nicht nur eine wahre Funk-Explosion, sondern auch eine Rap-Ode an grosse und pralle Hintern. Der Song klingt auf Anhieb sehr vertraut. Hier ist die Erklärung: «Booty» enthält nämlich ein Sample aus dem Song der Chi-Lites «Are You My Woman» von 1970. Auf dem gleichen Schnipsel beruht ebenfalls Beyoncé-Hit «Crazy In Love» von 2003.


Madonna

Finally Enough Love (Warner Records)

Die Material Mum wird gleichzeitig zu ihrem Geburtstag am nächsten 16. August eine reichhaltige Sammlung ihrer ersten 50 Dance-Hits veröffentlichen, die zwischen 1983 und 2019 die US-Dancecharts dominiert haben. Ein Appetizer auf «Finally Enough Love» ist der David’s Radio Edit von «Deeper And Deeper». Der Song stammt ursprünglich aus Madonnas reinem House-Album «Erotica» aus dem Jahr 1992.


Beyoncé

RENAISSANCE (Parkwood Entertainment/Sony)

Queen Bey hat Mitte Juni ihre musikalische «Renaissance» angekündigt. Auf dem schon jetzt als kultig bezeichneten Albumcover sitzt Beyoncé halbnackt auf einem silbrigen futuristischen Pferd. Die erste Single-Auskopplung «Break My Soul» ist eine Hommage an die Klubkultur der 90er Jahre. Der Song sampelt prominent Robin S. Klassiker «Show Me Love» von 1993 sowie den Track «Explode» der Drag-Aktivistin Big Freedia.


Honey Dijon

Love Is A State Of Mind (feat. Ramona Renea) – Single (Classic Music Company)

Die queere Aktivistin und DJane Honey Dijon hält den Dancefloor für den Ort, an dem alle Etiketten, Hemmungen und Vorurteile abgestreift werden. Sie hat unter anderem Madonnas «I Don’t Search I Find» vom Nummer-1-Album «Madame X» geremixt. Honey Dijons neue Single «Love Is A State Of Mind»  katapultiert uns unmissverständlich in die House-Parties des schwulen 90s Undergrounds. Auf dem Song hat House-Vokalistin Ramona Renea einen grandiosen divaesken Auftritt.


La rappresentante di lista

Diva – Single (RCA Numero Uno)

La Rappresentante di Lista, die queere Indie-Pop-Band um Dario Mangiaracina und Veronica Lucchesi, bekamen durch die letzten zwei Sanremo-Festivals einen enormen Karriereschub und sind endlich im Italo-Pop-Mainstream angekommen. Ihre neue queere Hymne «Diva» ist das beste Beispiel für inklusiven Pop. Eine Einladung, die Welt als Diva und als Hauptdarsteller*in zu leben. Man muss LRDL beim Wort nehmen.


Immanuel Casto

Malcostume (Freak & Chic)

Immanuel Casto ist ein offen schwuler Pop-Sänger und Game Designer. Ein Meister der subtilen aber auch der deutlichen Provokation. Der Underground-Künstler ist seit 2003 im Electro-Pop- bzw. Electroclash-Bereich aktiv. Auf seinem neuen Album «Malcostume» (auf Deutsch: Unsitte) lebt Immanuel Casto seinen Hang zu explizit sexuellen Anspielungen und Gesellschaftskritik ungehemmt aus. Auf der Single «Wasabi Shock» findet er unzählige Bezeichnungen für den männlichen Geschlechtsteil und dessen Ergüsse, indem er sich einiger Begriffe aus der japanischen Küche und der Fischfauna bedient. Einfach genial.


Christine And The Queens

Je te vois enfin (Because Music)

Nach der EP «La Vita Nuova» (2020) und diversen Kollaborationen mit Charli XCX, Indochine und 070 Shake enthüllt Héloïse Letissier alias Christine And The Queens ihre neue Single. «Je Te Vois Enfin» schuldet viel der elektronischen Clubmusik der Endachtziger und bringt eiskalten Gesang mit dunklen Synthie-Pop-Beats zusammen. Am Song hat sich kein Geringerer als Mike Dean beteiligt, der u.a. Kanye West, Lana Del Rey und Jay Z. produziert hat. Christine And The Queens will damit offensichtlich nach höheren Ehren streben.


Julien Granel

COOLEUR (Cinq 7 /Wagram) 

Der 23-jährige Julien Granel hat bereits im Vorprogramm des belgischen queeren Superstars Angèle gespielt. Mit seinem Debüt «Cooleur» rückt er nun ins Rampenlicht. Julien Granel ist ein grosser Fan von Mika, Queen, Elton John und Prince. Seine Welt dreht sich praktisch um Coolness, Disco, Fun(k) und Regenbogenfarben. Seine ultrapositive Disco-Hymne «Plus Fort» ermutigt alle zur Selbstliebe. Mit Julien Granel bekommt die LGBT-Community endlich den eigenen kunterbunten Superheld, der vor Optimismus nur so strotzt.


MUNA

MUNA (Saddest Factory Records)

Das queere Trio MUNA aus L.A. wurde während der Pandemie von ihrem Plattenlabel wie eine heisse Kartoffel fallen gelassen. Zum Glück hat die bisexuelle Singersongwriterin Phoebe Bridgers die Band unter ihren Fittichen genommen. Munas selbstbetiteltes drittes Album verbreitet gute Laune, positive Vibes und auch einen kleinen Hauch süsser Melancholie. Für Fans von Robyn, Shania Twain und Avril Lavigne. Mein Anspieltipp: «What I Want»


SENDUNG HÖREN


Playlist


Die Musiktipps von DJ Corey immer am 1. Sonntag im Monat im QueerUp Radio auf Radio RaBe
https://queerupradio.ch

Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.